Podium zum Thema Gesundheitswesen

Am 22. September diskutierten Vertreter von SP und SVP in Muttenz die Frage „Wie bekommen wir unsere Gesundheitskosten in den Griff“. Organisiert von der Muttenzer SP-Sektion trafen sich im „Mittenza“ zu einem Streitgespräch: Daniel Münger, Susanne Leutenegger Oberholzer, beide SP, Dieter Spiess und Hanspeter Weibel, SVP. Gesprächsleiter war Christian Keller von Telebasel.

Diskussionsthema war die aktuelle und künftige Gesundheitspolitik. 26 Systeme gibt es in der Schweiz, und jeder Kanton fährt eine eigene Spitalplanung. Die beiden SVP-Vertreter fordern die Abschaffung des Vertragszwangs zwischen Leistungserbringern und Krankenkassen, mehr Wettbewerb, den Abbau von Grundleistungen, eine grössere Eigenverantwortung und nicht wegen Kleinigkeiten zum Arzt oder in die Notfallstation rennen. Die freie Arztwahl müsste mit einem höheren Selbstbehalt (als erzieherische Massnahme) bezahlt werden. Dieter Spiess wünscht ein Bonus-Malus-System. Wer seiner Gesundheit bewusst schadet, sollte mehr zahlen. Den „Knaller des Abends“ lieferte Hanspeter Weibel mit seiner Aussage: „Das Bruderholzspital kann man sprengen!“. Christian Keller hatte ihn gefragt, ob er sich bei den Spitälern eine bessere Zusammenarbeit der beiden Basel vorstellen könnte.

Susanne Leutenegger Oberholzer ist gegen „Managed Care“, weil Versicherte mit dieser Regelung weniger Leistung erhielten, jedoch mehr zahlen müssten. Warum nicht den Parallelimport von Medikamenten ermöglichen? Doch dies lehnt die SVP ab. Sicher aber könnten die Gesundheitskosten mit einer Einheitskasse reduziert und bezahlbarer werden, führte Daniel Münger aus. Das würde die Verwaltungsausgaben reduzieren, die Risiken besser verteilen. „Man könnte die Prämien für die Gesundheit ausgeben statt für Werbekampagnen.“

Während die SVP Grundleistungen kürzen möchte, setzt sich die SP für eine öffentliche Krankenkasse ein. Vorbilder sind AHV und Suva, sie arbeiten kundengerecht und effizient. Die Initiative der SP ist auf gutem Weg, und sie wird von einer Mehrheit der Kantone gutgeheissen. Wer wählen geht, sollte das wissen!