Oh diese Werbung

Der „grosse“ Wahlkampf ist vorbei, die Uhren ticken wieder normal. Wir hoffen, dass alle die Zeitumstellung und anderes gut verdaut haben.

Verschwunden sind die Polit-Plakate im Dorf und auf dem Land. Nur an der Kirchstrasse standen die Gummistiefel etwas länger rum. Hat sich der Aufwand der Parteien in Birsfelden, bei einer Stimmbeteiligung von 39 Prozent, überhaupt gelohnt? Auf jeden Fall können sich die Einwohner nun wieder über saubere Strassen und Plätze freuen. Wenn da nicht das Littering-Problem wäre.

Eine ständige und andere Art von Littering gibt es in privaten Bereichen, in Zeitungen und Zeitschriften, an Sportanlässen usw. Wir sehen sie nicht mehr bewusst: die Konsum-Werbung, die Reklame für Produkte und Dienstleistungen. Da flimmern die Banden neben den Fussballfeldern, werden Botschaften gezeigt unter dem Eis der Hockey-Spieler, an Fahnen darüber, auf den Trikots und Anzügen der Akteure, einfach überall. Ob „eines Tages in der Normandie“, bei den Grossverteilern, zwischen den Lach- und Klatschsendungen des Fernsehens, immer und immer wieder die gleichen Sprüche von McRaclette bis „boombastisch“, klinisch getestet und „weil wir es uns wert sind“.

Von den Reklamen insgesamt macht die Polit-Werbung etwa zehn Prozent aus. Da sollte sie in konzentrierter Form und im Takt von vier Jahren zu ertragen sein. In wenigen Wochen nur noch einmal. Denn nächsten Frühjahr sind Gemeindewahlen.