Kein Schutz für den Hardwald

Nach längerer Diskussion mit mehr oder weniger inhaltlichen Aspekten nimmt der Landrat die Petition «Keine vierspurige Schnellstrasse – Für den Schutz des Hardwalds!» zwar mehrheitlich zur Kenntnis, er lehnt jedoch eine entsprechende Motion mit verbindlichen Forderungen ab. Die bürgerliche Mehrheit im Landrat spricht sich damit gegen einen verbindlichen Schutz des Hardwalds und für mehr Verkehrsfläche aus.

Gemeinsame Medienmitteilung des VCS beider Basel und der SP Birsfelden zur Ablehnung der Motion 2019/71 im Landrat.

Die Bedenken aus der Bevölkerung wurden mit der Petition aufgezeigt. Doch der Landrat nimmt diese nicht ernst und möchte sich erst dann zum Bauprojekt im Hardwald äussern, wenn dieses bereits ausgearbeitet wurde und fertig vorliegt.

Damit verpasst er heute die Chance, dem Kanton Rahmenbedingungen für die Planung mitzugeben. Er hätte die Möglichkeit gehabt, sich klar gegen die Kapazitätserhöhung auszusprechen und dies dem Tiefbauamt bereits zu diesem frühen Projektstand zu signalisieren.

Unbestritten wären dabei weiterhin die Verbesserungen betreffend Grundwasserschutz, öV und Veloverkehr geblieben.

Bei der ganzen Diskussion heute im Landrat wurde kaum erwähnt, dass es dabei auch um den Schutz des Hardwalds geht. Dieses schützenswerte und ökologisch wertvolle Naherholungsgebiet erfüllt mehrere wichtige Funktionen. Dem Wald wurde durch Bauprojekte, Hitzesommer und Luftverschmutzung bereits sehr zugesetzt.

Aktuell ist der Hardwald aus Sicherheitsgründen sogar gesperrt. Der Landrat verpasst es also auch, dem Kanton einen Auftrag zu erteilen, um klare verbindliche Voraussetzungen für den Schutz des Hardwalds zu schaffen.

Von Florian Schreier

Seit 2007 engagiere ich mich: Zunächst bei der JUSO Baselland, bald auch bei der SP Birsfelden, wo ich seit 2008 im Vorstand bin. Ich habe Biologie studiert und im 2013 meinen Master in Ökologie an der Uni Basel gemacht. Seit 2019 arbeite ich für den VCS beider Basel.