Nein zum Bschiss beim Kinderabzug

Am 27. September stimmen wir auch über die Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (DBG) ab. Dabei geht es darum, den pauschalen Kinderabzug sowie den Steuerabzug für Drittbetreuungskosten zu erhöhen.

Der Bund hat «grob geschätzt», dass die Erhöhung des Drittbetreuungsabzugs jährlich 10 Millionen Franken kosten würde. Die Steuerausfälle wegen des höheren allgemeinen Kinderabzugs werden mit rund 370 Millionen Franken angegeben.

Tatsache ist auch, dass vor allem wohlhabende Eltern den geplanten Maximal-Abzug für die Drittbetreuungskosten verrechnen können. Wirklich profitieren würden etwa 6 % der Haushalte. Sogar SVP-Bundesrat Ueli Maurer hat gesagt, dass von diesem Abzug nur die Reichen profitieren würden, denn 45 % der Familien mit tiefen und mittleren Einkommen bezahlen gar keine Bundessteuern oder zu wenig, um vom Steuerabzug zu profitieren.

Wenn den Familien wirklich geholfen werden soll, und wenn wirklich eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie gefördert werden soll, wäre es fairer und vor allem wirkungsvoll, wenn die 370 Millionen Franken für Verbilligungen der Kinder-Krankenkassenprämien oder der familienergänzenden Kinderbetreuung eingesetzt würden. Damit würden Familien wirklich entlastet.

Deshalb ist es wichtig am 27. September ein NEIN zu diesem Kinderabzug-Bschiss einzulegen.

― Heiner Lenzin, Präsident SP Birsfelden

Leserbrief zur Abstimmung über die «Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungskosten» vom 27. September 2020, erschienen im Birsfelder Anzeiger vom 11. Septeber 2020

Von Heiner Lenzin

Heiner Lenzin war von Mai 2015 bis Mai 2021 Präsident der SP Birsfelden. Er ist Biologe, Lehrer und Mitglied der Bau- & Planungskommission von Birsfelden.