Vor einer Woche, am Freitag, dem 24. Oktober 2014 ist der bekannte Birsfelder, Georg „Schorsch“ Börschig, nach langer Krankheit verstorben.
Georg Börschig kam in jungen Jahren zur Gemeinde Birsfelden als Werkhofangestellter. Hier lernte er Maria Hubmann, eine gebürtige Oesterreicherin kennen. Der Ehe entspross als einziges Kind Sohn Georg. Nach kurzer Zeit wurde der strebsame junge Familienvater zusammen mit seiner Frau zum Abwart der Schulanlage Kirchmatt gewählt. Schorsch, wie ihn seine unzähligen Freunde nannten, war jahrzehntelang ein allseits beliebter Abwart im Kirchmattschulhaus. Es verging kaum ein Wochenende, an welchem in der Alten Turnhalle oder in der Aula des Kirchmattschulhauses nicht irgendein Anlass, sei es eine Versammlung, sei es ein Fest, durchgeführt wurde. Die Gemeinde als Arbeitgeberin und unzählige Vereine haben für ihre Veranstaltungen das Arbeits- und Organisationstalent von Georg in Anspruch genommen. Georg Börschig war fast rund um die Uhr präsent, hatte für alle Teilnehmenden ein offenes Ohr und half immer wieder auch tatkräftig mit. Dabei stand ihm auch seine Gattin Maria hilfreich zur Seite. Unvergesslich sind die Feierlichkeiten im Jahr 1975 zum Hundertjahrjubiläum von Birsfelden. Oder das grosse Dorffest für das Altersheim. Oder die Feierlichkeiten zu 800 Jahre Eidgenossenschaft zusammen mit den Gemeinden Augst und Plan-les-Ouates (Genf), welche mit einem rauschenden Fest in Birsfelden abgeschlossen wurden. Aber auch die unvergesslichen Feierlichkeiten zu 125 Jahre Birsfelden im Jahr 2000. Die meisten dieser Feste wären ohne Georg‘s Mithilfe nie zustande gekommen. Übrigens ein Relikt aus letzterem Anlass ist der noch heute durchgeführte ökumenische Gottesdienst zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag. Zu diesem Ereignis gehört noch folgende für Georg typische Anekdote: Am Sonntag, gleich nach dem Gottesdienst, zu Beginn der Teilete, kam einer der organisierenden Pfarrherren zu mir als Gemeindepräsident und meinte, er habe das Gefühl, dass dieser Anlass Herrn Börschig nicht passe, dieser sei so kurz angebunden. Ich war dann etwas ratlos und meinte: Du musst nur aufpassen: Wenn Georg von einem Anlass begeistert ist, dann taucht er irgendeinmal mit einer Flasche Wein in der Hand auf. Kaum sagte ich das, tauchte Georg mit einer Harasse feinsten Weines auf! Nach der Teilete, als die meisten Leute wieder nach Hause gegangen sind, entwickelte sich dieser Anlass für die noch Verbliebenen zu einem richtigen Fest. Georg war bei verschiedenen Vereinen Aktivmitglied: Am aktivsten war er beim AWS. Das Verweilen am Rhein und auf dem Rhein als Wasserfahrer war ein wichtiger Teil seines Lebens. An zweiter Stelle kam der Feuerwehrverein, wo er vor allem das interne Lokal als Wirt betreute. Auch beim SATUS war er Mitglied und jederzeit hilfreich dabei. Bei unzähligen Banntagen half er mit, auch bei der Chilbi. Auch der Gemeinderat konnte fast bei jedem Anlass auf Georg’s und Maria’s Organisations- und Arbeitstalent zählen.
Auch politisch war er aktiv, als Gewerkschafter war er SP – Mitglied. So sass er seinerzeit vom 1. Januar 1976 bis zum 31. Juli 1992 für die SP im Einwohnerrat. Bei der Wiederenführung der Gemeindeversammlung kandidierte er dann für die Gemeindekommission und wurde prompt auch gewählt. Nach dieser Wahl gab es dann Beschwerde, weil Gemeindeangestellte nicht in der Gemeindekommission Einsitz nehmen durften. Das war denn auch das Ende seiner Politkarriere.
Eines muss in aller Klarheit betont werden: Fast alle dieser Hilfestellungen erbrachten die Börschig’s ehrenamtlich.
Einige Zeit nach seiner Pensionierung erlitt Georg mitten in den Chilbi – Vorbereitungen einen Hirnschlag, der diesen superaktiven Mann an den Rollstuhl fesselte. In dieser Zeit musste der gelähmte Mann zusehen, wie seine Frau Maria in der Wohnung unerwartet verstarb.
Zu seinem Glück hat er dann im Alterszentrum einen Platz gefunden. Der vormals derart aktive Mensch war nun auf fremde Hilfe angewiesen. Anfänglich war er noch voller Hoffnung, dass er eines Tages wieder gehen könne. Er hat mir auch oft gesagt, dass er beim Üben des Gehens schon Fortschritte mache. Aber auch diese Hoffnungen gingen zu Ende, als er wegen einer schweren Krebskrankheit erneut ins Spital gehen musste.
Nach seiner Entlassung aus dem Spital musste man bei jedem Treffen feststellen, dass es ihm schlechter ging. Nur, ein Klagen habe ich von ihm nie gehört. Und trotz seiner Behinderung hat er bis zuletzt sein Amt als Präsident der Marktkommission wahrgenommen.
Leider hat Georg während seiner Leidenszeit den Kontakt zu seinen einst so zahlreichen Freundeskreisen mehr und mehr verloren.
Einige seiner Freunde haben ihn über all diese schweren Jahre begleitet, was er sichtlich genoss. Mir liegt daran, an dieser Stelle vor allem Hugo Haefelin, Margot und Ernst Hunziker, Beat Roth und Werner Schäublin, dafür zu danken, dass sie Schorsch’s Leben verschönert haben.
Georg Börschig, war ein wunderbarer Mensch und verdiente eigentlich ein Denkmal.
Peter Meschberger, ehem. Gemeindepräsident
und namens der SP Birsfelden, SATUS TV Birsfelden, Altersverein Birsfelden
Birsfelden