JA zum geordneten Atomausstieg

Dieser Leserbrief von Walter Märki zur Abstimmung über die Atomausstiegsinitiative vom 27. November 2016 erschien im Birsfelder Anzeiger vom 18. November 2016.

Beznau I ist 47 Jahre alt. Kein Atomkraftwerk der Welt war je so lange am Netz. Die Energiekonzerne müssen immer mehr Geld in die Sicherheit der AKWs investieren und trotzdem gibt es gravierende Sicherheitsmängel, wie beispielsweise Risse im Druckreaktor. Das Problem: Der Druckreaktor kann nicht ausgetauscht werden. Die Sicherheit der alten Meiler nimmt trotz Sanierungen deshalb stetig ab.

Auch wirtschaftlich sind die AKWs ein Desaster. Anstatt Geld in marode Atommeiler zu investieren, würde es besser in den Ausbau und in die Entwicklung erneuerbarer Energien eingesetzt. Die AKWs sind zudem ein Problem für die Versorgungssicherheit, weil die Werke immer häufiger unplanmässig und kurzfristig vom Netz genommen werden müssen. Der Strom muss dann sofort von einem anderen Anbieter beschafft werden muss. Mit dem geordneten Atomausstieg ist der Abschalttermin frühzeitig bekannt und damit planbar. Das stärkt die Netzstabilität und schafft Platz für erneuerbare Energien. In Europa herrscht ein Stromüberfluss, welcher der Leistung von rund 100 AKWs entspricht. Es ist daher kein Problem, den Strom unserer AKWs vorübergehend mit sauberem, europäischem Strom zu ersetzen, bis die einheimische erneuerbare Stromproduktion ausgebaut ist. Deshalb ein JA zum geordneten Atomausstieg am 27. November.